Die topographischen Voraussetzungen der Streckenführung mit Neigungen von bis zu 1:40 und kleinsten befahrbaren Halbmessern von nur 85 m hatten zur Folge, dass eigene Konstruktionen von Betriebsmitteln notwendig wurden. Speziell an die Streckenverhältnisse angepasste Fahrzeuge prägen bis heute das Zugbild auf der ältesten deutschen Gebirgsbahn. Die nachfolgenden Beschreibungen der Fahrzeuge beziehen sich weitestgehend auf den Windbergbahneinsatz.
Deutsche Reichsbahn Gesellschaft
Triebfahrzeuge und Triebwagen
Die Lokomotiven der BR 98.0 prägten fortan das Bild der Windbergbahn. Die DRG übernahm 15 Maschinen in ihren Nummernplan. Die BR 98.70 verirrte sich nur noch selten zu Bauzugdiensten auf die Strecke.
Vom 4.-9. Januar 1934 wurden verschiedene Probefahrten auf der Windbergbahn durchgeführt. Diese dienten vor allem der Erprobung von Fahrzeugen für die Strecke Heidenau-Altenberg (Müglitztalbahn), die von Schmalspur auf Regelspur umgebuat wurde. Dabei wurde zum einen ein Benzoltriebwagen VT 766 der Deutschen Werke Kiel AG, Baujahr 1931 mit 150 PS Leistung und mit Druckluft schaltbarem mechanischen Getriebe getestet. Auf der gesamten Strecke konnte eine Mindestgeschwindigkeit von 35 km/h gefahren werden. Einige der Testfahrten fanden auch mit einem Beiwagen statt. Mit diesem betrug die erreichbare Fahrgeschwindigkeit jedoch nur noch 23 km/h.
Das zweite in diesem Zeitraum erprobte Fahrzeug, war die Dampflokomotive 87 015 der Hamburger Hafenbahn. Hierbei sind das Einstellen der Endradsätze, vor allem beim 85 m Radius, beobachtet worden. Anfangs Leerfahrten, spätere Lastfahrten mit bis zu 210 t Anhängelast verliefen absolut problemlos. Es wurden 2-achsige Personenwagen mitgeführt und eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 35 bis 45 km/h eingehalten. Der Luttermöller-Antrieb erwies sich für enge Radien als brauchbar. Auch diese Versuchsfahrten fanden aber nicht für die Windbergbahn sondern die Müglitztalbahn statt.
1936, am 7.Mai, absolvierten 84 001 und 84 003 Probefahrten mit dem Ergebnis, dass die Schienen und teilweise auch die Schwellen des 85m Radius verschoben wurden. Die BR 84 hielt letztendlich nicht was man von ihr erhoffte.
Verbesserung des Reise- und Ausflugsverkehrs
1925 wurden die beiden kombinierten 4. Klasse/ Postwagen (lfd. Nr. 171Post) ausgemustert. Ersatz boten zwei umgebaute Wagen der lfd. Nr. 198 mit der neuen DRG - Bezeichnung DPost. Der Bahnpostverkehr endete Ende der 1920er Jahre.
1927 bis Anfang der 1930er Jahre setzte die Reichsbahn einen umgebauten Fakultativwagen (lfd. Nr. 198) ein. Diesen Freiluft-Gesellschaftswagen, der auf besondere Anordnung der Reichsbahndirektion an Wochenenden, Feiertagen und zu besonderen Anlässen und Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt wurde, nutzten meistens Vereine, Ausflugsgruppen und Gesellschaften zu fröhlichen Berglustfahrten.
1930 wurden zwei Aussichtswagen (lfd. Nr. 140a) mit Rosshaar gefüllten Faulenzern auf dem 3. Klasse Lattengestühl ausgestattet. Fortan gehörten sie zur 2. Klasse (Gattung BuSa12).
1932 änderte man bei fünf Wagen der lfd. Nr. 156 den Achsstand auf 4,5m. Sie ersetzten, mit der neuen DRG Bezeichnung CSa95/ 32, den völlig überalterten Wagenpark. Hierbei handelte es sich um die Reichsbahnnummern: 47 931, 48 532, 48 531, 48 533 und 49 228.
1929 entschloss sich die Rbd die ehemaligen preußischen Güterzuggepäckwagen, PgPr14, mit 4,7m (!) Achsstand zum Einsatz zu bringen. Die 1882 gebauten Packwagen der lfd. Nr. 256 waren total überaltert.